zielerreichendes Lernen

zielerreichendes Lernen

 

(Mastery Learning): auf B. S. Bloom zurückgehende Auffassung, der zufolge sich unzureichende Lernergebnisse weitgehend durch die Bedingungen erklären lassen, die derzeit in dem bestehenden Schulsystem vorherrschen. Danach bewirken gleiche Lernzeiten und gleichartiger Unterricht für alle Schüler, dass nur relativ wenige Schüler (nämlich die schnelleren) die Chance haben, die angestrebten Lernziele optimal zu meistern. Die Konzeption des zielerreichenden Lernens sieht nun vor, dass zunächst in kürzeren Abständen mithilfe lehrzielorientierter Tests die Lerndefizite einzelner Schüler ermittelt werden, die dann durch zusätzliche Unterrichtsangebote oder alternative methodische Varianten ausgeglichen werden, sodass der betreffende Schüler die gleichen Lernvoraussetzungen für die nächste Unterrichtseinheit besitzt wie seine Klassenkameraden.

 

In der Mehrzahl der bisherigen Vergleichsuntersuchungen wurden mit einem Unterricht nach der Strategie des zielerreichenden Lernens signifikant höhere Lernergebnisse erzielt als bei einem konventionellen Unterricht. Die Hypothese, wonach bei der Praktizierung einer Strategie des zielerreichenden Lernens eine bedeutende - im Idealfall gegen null strebende - Verringerung der Streuung der Schulleistungsmesswerte eintreten soll, konnte nur in wenigen Fällen bestätigt werden. Ungeachtet dessen stellt die Konzeption Blooms eine anregende Alternative zu Deutungen schulischen Misserfolgs dar, welche diesen einseitig mangelnden Fähigkeiten der Schüler zuschreiben.